Philippe Jaulmes

Curriculum Vitae

Der 1927 in Montpellier geborene Philippe Jaulmes hat 40 Jahre lang als Architekt gearbeitet. Er initiierte den Bau vieler städtischer Einrichtungen in den 60er – 80er Jahren. Er lebt auch heute noch in Montpellier.

Seit seinem Studium an der National Superior School of Fine Arts in Paris betrachtet er Architektur und Kino als zwei komplementäre Wege, Raum aufzuzeigen und zu verstehen, sei es statisch oder mobil.
1954 materialisierte er diese Überzeugung in einen Entwurf für ein “hemisphärisches” Kino, das dafür gestaltet ist, Filme zu zeigen, die mit “Fish-eye”-Objektiven gedreht werden, deren Entwicklung er ebenfalls in die Wege leitete.
Anschließend erschuf er den neuen Panrama-Prozess (Patent von 1958), das seine Firma “les Ateliers du Cinéma Total” weiter entwickelte und dessen erste Errungenschaft eine “experimentelle Kuppel” in der Nähe von Montpellier (Clapiers) war, gefolgt vom “Espace Gaîté”-Filmhaus in Paris-Montparnasse, wo seine eigenen Filme projiziert wurden. Der Vorsitzende des CNC (French National Center of Cinematography) erklärte in seiner Eröffnungsrede von 1981, dass soeben ein neues Kapitel in der Kinogeschichte begonnen hat.

Der Panrama-Prozess repräsentiert eine der akkuratesten und realistischsten kinematografischen Techniken, um das natürliche Sehen zu reproduzieren und imitieren. Daher nennt Jaulmes es auch “Cinéma Grandeur Nature” (“das lebensechte Kino”).
Der Forschung nie müde und seine Fish-Eye-Objektive stets zu Händen hat Jaulmes sein Leben der Verbesserung des Panrama-Prozesses sowie den Implikationen von dreidimensionalen Umgebungen auf die visuelle Raumwahrnehmung gewidmet.
Er veröffentlichte mehrere Bücher, unter anderem “L´Ecran Total, pour un cinema sphérique” (“Der totale Schirm, für ein sphärisches Kino”) und kürzlich “Le Cinéma Sphérique“ (“Das sphärische Kino”).

 

Panrama : Das Bild wird Raum

Das Panrama ist das erste Dome(Kuppel)-Projektionssystem, das ausschließlich mit einer einzigen Videospur arbeitet. Es umschließt die Zuschauer umfassend und nimmt sie mit hinein ins Bild, das nicht mehr durch die harten Kanten eines Frames mehr definiert wird, sondern grenzenlos ist. 
Das Auge wird so gewissermaßen frei gelassen, die Netzhaut auf ihrer Gesamtoberfläche in einer größtmöglichen Ähnlichkeit zur außerfilmischen Wahrnehmung stimuliert.
Als Konsequenz erleben die Zuschauer ein unvergleichliches Gefühl von Raum und Tiefe.

Mithilfe der aktuellen Computergeneration wird momentan an kleinen Panrama-Set-Ups - vier bis sechs Meter Durchmesser für 10 – 20 Personen - an der Entwicklung einer spezifischen Filmsprache geforscht. Außerdem wurden schon vielversprechende Experimente mit stereo 3D-Material gemacht.